12. März 2020

Hörgeräte beim Sport - das sollte beachtet werden

— ca. 7 Minuten Lesezeit —

Ist schwimmen, duschen oder ein Saunagang mit Hörgeräten möglich? Möch­ten Sie gerne schwim­men, duschen oder in die Sauna gehen, soll­ten Sie beach­ten, Ihr Hör­ge­rät zuvor grund­sätz­lich her­aus­neh­men. Wie schon beim Thema Rei­ni­gung von Hör­ge­rä­ten erwähnt, ist es uner­läss­lich, die Hör­ge­räte täg­lich zu trock­nen, damit es im Gehäuse selbst nicht oxi­diert. Das bedeu­tet im Umkehr­schluss, dass Sie Hör­ge­räte keinem Wasser und keiner Feuch­tig­keit aus­set­zen soll­ten.

Hör­ge­räte und Wasser

Der Her­stel­ler Sie­mens brachte zwar einst ein anschei­nend was­ser­dich­tes Gerät auf den Markt, das ​„Aqua­ris“, nahm es jedoch wieder aus dem Handel, da nicht zu ein­hun­dert Pro­zent garan­tiert werden konnte, dass dieses Gerät was­se­r­un­durch­läs­sig ist.

Gän­gige Schutz­klas­sen für Hör­ge­räte

Die Hör­sys­teme heute ent­spre­chen bestimm­ten Normen, wie zum Bei­spiel der IP67 und IP68. Mit dieser soge­nann­ten Schutz­klasse wird die Eig­nung von elek­tro­ni­schen Gerä­ten ein­ge­teilt. Das „IP“ steht dabei für den Schutz gegen das Ein­drin­gen von Fremd­kör­pern. Die 6 bedeu­tet hier, dass das Gerät staub­dicht ist. Die Kenn­zif­fer 7 bedeu­tet den Schutz gegen zeit­wei­li­ges Unter­tau­chen in Wasser. Elek­tro­ni­sche Geräte mit der Schutz­klasse IP67 sind also staub­dicht und halten Wasser für einen kurzen Zeit­raum aus. Die Schutz­klasse IP68 unter­schei­det sich nur inso­fern von der IP67, dass die 8 für den Schutz gegen dau­ern­des Unter­tau­chen in Wasser steht.
Ihre Hör­ge­räte sind also auf eine bestimmte Art imprä­gniert und müssen und sollen bei­spiels­weise für unsere Brei­ten­grade nor­ma­len Regen aus­hal­ten. Wenn Sie aller­dings Urlaub in den Tropen machen möch­ten, gilt auch hier, Ihr Hör­ge­rät besser her­aus­zu­neh­men oder es inten­si­ver zu trock­nen.

Hör­ge­räte beim Was­ser­sport

Für Was­ser­sport­ler, die auf Hör­ge­räte ange­wie­sen sind, exis­tie­ren Über­zie­her oder Schutz­hül­len, die man auch ​„Ear Gear“ nennt. Sie sollen ver­hin­dern, dass die Geräte schnel­ler feucht oder nass werden oder innen oxi­die­ren. Es ist außer­dem mög­lich, wie auch bei ande­ren Sport­ar­ten, die Hör­sys­teme mit einer Art Stirn­band zu fixie­ren. Das führt aller­dings zu einer unge­woll­ten Dämp­fung der Laut­stärke. Andere Alter­na­ti­ven sind hier leider nicht gege­ben. Pro­ble­ma­tisch ist es vor allem für Hinter-dem-Ohr-Geräte, da sie Nässe und Feuch­tig­keit direk­ter aus­ge­setzt sind. Bei Im-Ohr-Gerä­ten ist es leich­ter, den Schutz vor Wasser und Feuch­tig­keit zu gewähr­leis­ten, da sie durch ihren Sitz nicht so anfäl­lig sind, wie ers­tere. Jedoch garan­tiert Ihnen kein Her­stel­ler bei Tauch­gän­gen oder stär­ke­rem Kon­takt mit Wasser eine hun­dert­pro­zen­tige Dichte.

Sollte Ihr Hör­ge­rät doch einmal nass oder über­mä­ßig feucht werden, legen Sie es mög­lichst schnell auf eine warme Hei­zung, in Reis ein oder trock­nen Sie es mit einem Fön. Wich­tig hier­bei ist schnel­les Han­deln. Andern­falls können Sie natür­lich auch mög­lichst zügig einen Akus­ti­ker auf­su­chen, der Ihr Gerät dann sofort pro­fes­sio­nell aus­ein­an­der­bauen und trock­nen kann.

Wie ver­trägt ein Hör­ge­rät Schweiß?

Schweiß ist natur­ge­mäß etwas aggres­si­ver, als Wasser. Des­halb ist auch hier wieder anzu­mer­ken, das Gerät täg­lich zu trock­nen. Wenn Sie Ihr Hör­ge­rät nicht den ganzen Tag tragen, z.B. weil Sie einen Mit­tags­schlaf machen oder es zuhause nicht regel­mä­ßig benö­ti­gen, können Sie es leicht zum Trock­nen bei­sei­te­le­gen. Wäh­rend der regel­mä­ßi­gen War­tungs­ter­mine bei Ihrem Akus­ti­ker werden die Geräte zusätz­lich aus­ein­an­der­ge­baut und getrock­net.

Soll­ten Sie zu einer erhöh­ten Schweiß­pro­duk­tion neigen, ist es emp­feh­lens­wert, die regel­mä­ßi­gen War­tungs­ter­mine zu erhö­hen; etwa auf vier Zeit­punkte pro Jahr, also alle drei Monate, anstatt der übli­chen zwei­mal im Jahr.

Einige Hör­ge­räte besit­zen im Bat­te­rie­fach eine Art Gum­mi­dich­tung. Diese sind extra für Kunden gedacht, die eine erhöhte Schweiß­pro­duk­tion haben. Ihr Akus­ti­ker sollte darauf achten und Ihnen dann auch Geräte emp­feh­len, die schweiß­re­sis­ten­ter sind, als andere.

Geeig­nete Sport­ar­ten für Men­schen mit Hör­ge­rä­ten

Im All­ge­mei­nen ist bei Sport­ar­ten, die mit viel Bewe­gung ver­bun­den sind, ein guter Sitz des Gerä­tes und ein guter Halt im Ohr das A und O. Dies kommt durch eine Oto­plas­tik zustande, die indi­vi­du­ell nach einem Abdruck des Kunden her­ge­stellt wird. Hinzu kommt, dass die Bat­te­rien Ihres Geräts voll auf­ge­la­den sein soll­ten. Es ist sinn­voll, dass ein Hör­pro­gramm ein­ge­stellt wird, das extra für Ihren Sport modi­fi­ziert ist.

Machen Sie z. B. Sport in einer großen Halle, wäre eine Modi­fi­zie­rung von Vor­teil, die Hall bzw. Echo unter­drückt. Bewe­gen Sie sich eher drau­ßen auf einem Sport­platz, kann man es ein­rich­ten, dass Wind­ge­räu­sche unter­drückt werden.
Spre­chen Sie dar­über mit Ihrem Akus­ti­ker, mög­li­cher Weise kann dann ein Extra­pro­gramm ein­ge­spei­chert werden, das für Ihre indi­vi­du­elle Sport­si­tua­tion geeig­net ist.

Tragen Sie bei Mann­schafts­sport­ar­ten ein Hör­ge­rät, sen­si­bi­li­sie­ren Sie Ihre Mit-, Gegen­spie­ler und andere invol­vierte Per­so­nen darauf, damit in dieser Hin­sicht Rück­sicht genom­men werden kann und alle Teil­neh­mer infor­miert sind.

Geräte mit Blue­tooth und Fern­seh­ver­bin­dung

Die Ent­wick­lung geht stetig voran, sodass man Hör­ge­räte sowohl mit dem Handy als auch mit dem Fern­se­her kop­peln kann. Der Vor­teil besteht hierin, dass man den Ton 1:1 ins Hör­ge­rät gespielt bekommt – ohne Neben­ge­räu­sche. Klang­lich gese­hen ist das die beste Über­tra­gung.

Hör­ge­räte bei Kon­zer­ten

Auch hier wird vom Akus­ti­ker ein bestimm­tes Pro­gramm ein­ge­rich­tet, wie z. B. ein Musik­pro­gramm. Stellt sich im Kon­zert­saal ein Pfei­fen ein, schal­tet man in das vor­ein­ge­stellte Musik­pro­gramm. Damit ist gewähr­leis­tet, dass alle Fea­tures aus­ge­schal­tet sind und der Klang nicht ver­fälscht wird – so kann das Hör­ge­rät auch nicht pfei­fen. Kommt es doch einmal zu diesem unan­ge­neh­men Geräusch, sollte man die Ver­stär­kung redu­zie­ren.


Bei Anre­gun­gen und Fragen stehe ich Ihnen wie gewohnt jeder­zeit zur Verfügung.

Herz­lichst,
Ihr René Kleine

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