01. März 2022
Als Lärm oder auch Krach werden Geräusche bezeichnet, die durch ihre Lautstärke auf Menschen störend, belastend oder gesundheitsschädigend wirken. Trotz akustischer Gewöhnung kann Lärm unbewusst weiter auf Körper und Psyche wirken. Er kann den biologischen Rhythmus stören und Schlafstörungen verursachen bzw. fördern. Dezibel (dB) ist die Einheit, mit der weltweit die Lautstärke eines Geräusches angegeben werden kann.
Die Sätze „Lärm macht krank.“ oder „Die Welt wird immer lauter.“ kommen nicht von ungefähr. Dauerhafter Krach über 85 dB schädigt unsere physische und psychische Gesundheit. Wählen wir hier als Beispiel einmal einen Schmied, der permanent mit dem Hammer auf einen Amboss schlägt. Durch diesen steten Lärmpegel zerstört er sich ohne Gehörschutz alle hohen Frequenzen. Das kann dazu führen, dass ihm irgendwann die Konsonanten im Sprachverstehen fehlen, also Buchstaben wie k, f und s. Er wird Probleme damit haben, Wörter gut oder gänzlich zu verstehen, vor Allem in geräuschvoller Umgebung. Schussgeräusche oder auch Knallgeräusche, wie zu Silvester, sind beispielsweise mit das Schlimmste, das man seinem Gehör antun kann.
Deshalb gilt es, im Grunde wie bei allen Sinnen, diesen Sinn zu schützen.
Überall dort, wo die Lautstärke störend, belastend oder gesundheitsschädigend wirkt. Dazu zählen in der Freizeit unter anderem Konzerte, Clubs, Feuerwerkskörper, Schießsportarten oder auch Motorsport. Im Beruf gilt es sich gegen Baulärm, Maschinenlärm und Fabriklärm ausreichend zu schützen. Als Richtlinie kann man sich hier an einem Geräuschpegel von bis zu 80 – 85 dB orientieren. Alles darüber hinaus sollte unter den Gehörschutz fallen.
Es existieren zwei Kategorien von Gehörschutz:
Zum Einen der individuell angefertigte, bei dem die Ohren abgeformt werden und der daraus entstehende Abdruck ins Labor geschickt wird, um einen passgenauen Gehörschutz anzufertigen. Zum Anderen der vorgefertigte, der frei verkäuflich ist, wie z. B. die sogenannte „Mickey Maus“ – die umgangssprachliche Bezeichnung für einen Kapselhörschutz mit Bügel, der die Ohren umschließt und optische Ähnlichkeiten mit den Ohren der Comicmaus hat. Sie werden unter anderem von Bauarbeitern oder in Stahlwerken getragen, aber auch von Fluglotsen.
Hier wird ein individuell angepasstes Silikonstück im Ohr platziert. Man benutzt diese Art des Gehörschutzes z. B. beim Schlafen. Alle Frequenzen von tief bis hell werden gedämpft.
Wie der Name schon verrät, werden Lärm und Krach gefiltert. Den filternden Gehörschutz setzt man z. B. im Beruf ein. Arbeitet man an einer Maschine, wird die Lautstärke von beispielsweise 100 dB auf 70 dB heruntergefiltert, also auf einen Wert, der das Gehör nicht schädigt. Dabei nimmt man zwar noch die Maschinengeräusche wahr, versteht aber auch Sprache. Eine Kommunikation ist also auch ohne das Entfernen des Gehörschutzes möglich.
Das höchste Maß an Schallreduzierung bietet der elektronische Gehörschutz. Er besteht in der Regel aus Gehörschutzkapseln mit verbauter Elektronik und reduziert die Lärmbelastung auf einen Pegel von unter 80 dB. Bei einem geringen Schallpegel dämmt das Gerät den Klang dagegen nicht. Darüber hinaus besteht sogar die Möglichkeit, leise Umgebungsgeräusche wie etwa Sprache geringfügig zu verstärken. Modelle mit pegelabhängiger Dämmung und aktiver Lärmkompensation (Active Noise Cancelling) sind besonders beliebt. Aktiver Gehörschutz findet nicht nur in der Industrie beziehungsweise im Handwerk Verwendung, sondern beispielsweise ebenso beim Militär und der Polizei, beim Schießsport und bei Jägern.
Aus Silikon oder Fotoplast, also aus weicherem und härterem Material. Welches letztendlich Verwendung findet, wird bei jedem Kunden individuell bestimmt. Meist wird das weichere Material verwendet, weil dadurch eine höhere Abdichtung und somit auch ein höherer Gehörschutz gewährleistet wird.
Wenn kleine Kinder lauten Geräuschen ausgesetzt sind, wie z. B. Im Fußballstadion oder auch zu Silvester, wird an dieser Stellte nicht nur die Lautstärke betrachtet, sondern auch die Schreckhaftigkeit. Es ist bei Babies und Kleinkindern also mehrfach wichtig, auf Gehörschutz zu achten.
Hier wird eher kein individueller Abdruck angefertigt, sondern auf die bereits oben erwähnten Mickey Mäuse (Kopfhörer) zurückgegriffen. Sie sind von der Druckverteilung geeigneter, weil sie gemeinhin aus Schaumstoff bestehen. So verursachen sie keine Druckstellen und keine Schmerzen oder unangenehme Gefühle.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit eines Schwimmgehörschutzes für Kinder. Dieser kann zum Einsatz kommen, wenn z. B. ein Loch im Trommelfell oder eine Entzündung im Gehörgang besteht. Durch das Chlorwasser oder Meerwasser bzw. durch die Bakterien darin sollen die Ohren nicht noch weiter gereizt werden. Deshalb gibt es einen Schwimmschutz aus Silikon, der aus einem individuellen Abdruck gefertigt wird und den man in allen Farben beliebig bestellen kann. Wenn Kinder einen bestimmten Sport ausüben (wie z. B. Schießsport), müsste man ebenfalls einen individuellen Gehörschutz anfertigen.
Ein individuell angefertigter Gehörschutz für den Bedarf eines Kunden ist immer am Sinnvollsten, denn jeder hat auch ein individuelles Gehör und ist im Alltag und beruflich unterschiedlichen Lautstärken ausgesetzt. Zusatzfunktionen wie Bluetooth sind bei Gehörschutz also eher kein Thema, sondern dann eher bei Kopfhörern in Verbindung mit Sprache, Musik etc.
Es ist nicht besonders sinnvoll, denn wenn jemand leise hören möchte, nimmt er die Hörhilfe einfach heraus. Hier wäre jedoch der Schwimmgehörschutz wieder eine Option oder auch ein Gehörschutz beim Fliegen, um den Druck auszugleichen. Ebenso ergibt ein Schutz Sinn, wenn der Partner zu laut schnarcht oder die Klimaanlage zu laut rauscht. Ohrstöpsel wie Ohropax kann man hier aber auch verwenden, ohne, dass ein individueller Gehörschutz angefertigt werden muss.
Die gesetzlichen und privaten Krankenkassen bezuschussen aktuell keinen Gehörschutz, Prävention wird dort auch sehr klein geschrieben. Gehörschutz erfolgt also in den meisten Fällen auf eigene Kosten. Eine Ausnahme besteht bei gesetzlichen Krankenkassen, die bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren einen Schwimmschutz zahlen, bei Erwachsenen ist das leider nicht der Fall. Es besteht jedoch immer die Möglichkeit, einen Kostenvoranschlag zu beantragen. Im Einzelfall entscheidet der Sachbearbeiter. Bei der Berufsgenossenschaft kann man einen Antrag auf Gehörschutz stellen, inklusive Funktionsprüfung etc. Dort werden die kompletten Kosten der Basisvariante übernommen. Zumindest für die Arbeit muss der Gehörschutz also finanziell nicht ganz selbst getragen werden. Detailliertere Informationen dazu finden Sie bei der jeweiligen Berufsgenossenschaft.
Eine gesetzliche Grundlage für Gehörschutz gilt im Beruf unter bestimmten Bedingungen und fällt unter den Arbeitsschutz. Unter dem nachfolgenden Link finden Sie dazu nähere Informationen: Arbeitssicherheit: Lärm – Gehörschutz
Die einzigen „Nachteile“, die ein Gehörschutz mit sich bringen könnte, sind die Verfärbung des Silikons durch Ohrenschmalz und dass eine individuelle Anfertigung nach 3 oder 4 Jahren Gebrauch erneuert werden sollte, da sich der Gehörgang im Laufe der Jahre verformt. Ein Gehörschutz ist pflegeleicht, wird individuell angepasst und bietet deshalb den besten Schutz. Wie bereits oben erwähnt – das Schützen unserer Sinne sollte Priorität haben.
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